Der Soundtrack meines Lebens

Mir passiert es manchmal, dass ich ein Lied höre und denke „Wow, das trifft genau meine momentane Situation“. Oder ich höre ein Lied und denke „Mensch, so ging es mir damals, in der Situation xyz auch“. Und dann kommen zu dem Lied die ganzen Bilder wieder hoch. Es gibt den schönen Spruch


„Mit der richtigen Musik kannst du alles vergessen …oder dich an alles erinnern“.


Das mit dem Erinnern funktioniert bei mir einwandfrei mit der richtigen Musik. Plötzlich kommen Bilder, Gefühle und Gedanken hoch aus längst vergangenen Tagen – passend zu der gerade laufenden Musik. Manchmal steuere ich das bewusst über die passende Musikauswahl, weil ich gerne in Erinnerungen schwelgen möchte. In anderen Momenten überflutet es mich auch ungewollt, weil ich ein Lied zufällig höre und dieses dann Erinnerungen spontan anspricht.


Vor einiger Zeit kam mir der Gedanke, warum ich eigentlich mein Leben erst nachträglich „vertone“ und daraus resultierend die Überlegung, ob ich nicht auch schon die Zukunft vertonen kann, um meine Ziele zu erreichen.

Eine kurze Erklärung zum Hintergrund dieser Überlegung: Ich habe mein Leben komplett umgekrempelt, sowohl privat wie auch beruflich und vor allem in Bezug auf mich selbst, meine Einstellungen und Glaubenssätze. An manchen Tagen ist das großartig. An anderen Tagen wiederum stelle ich mir die Frage, welcher Teufel mich bitte bei dieser Entscheidung geritten hat und ich will eigentlich nur wieder „Normalität“ und (vor allem) Sicherheit haben.


Und in einem dieser Momente, wo ich wieder mal an mir, meinen Plänen und der ganzen Unsicherheit drohte zu verzweifeln, kam mir dieser Gedanke. Ich hatte durch Zufall ein Lied gehört das diesen „Hey, der singt von meinem Leben“-Effekt auslöste. Also nahm ich mir eine kleine Auszeit. Ich machte es mir gemütlich und überlegte, wo ich eigentlich hin will. Was ist mein großes Ziel im Moment, wo stehe ich dann, wie sehe ich aus, was mache ich etc. Ich entwarf meinen eigenen Film der Zukunft in allen Farben und so detailgetreu wie nur irgend möglich. Und dann sah ich ihn mir in meinem Kopf immer wieder an. Erst einmal, um zu schauen, ob er so für mich passt, nochmal ein paar Sachen zu verändern usw.


Als der Film dann soweit fertig war, schaute ich ihn mir nochmal an – und hörte auf die Filmmusik. Normalerweise nehme ich Musik in Filmen nicht bewusst wahr. Ich bemerke sie oft nur, wenn sie für mich nicht stimmig ist oder fehlt oder wirklich massive Gefühle erzeugt. Also habe ich mich ganz bewusst diesmal auf die Musik im Hintergrund meines eigenen kleinen Films konzentriert. Und siehe da, sie war eigentlich schon da. Zugegeben, ich habe zwei oder drei Anläufe gebraucht, bis es das passende Lied war, das wirklich stimmig ist. Aber irgendwie kam es von ganz alleine – ohne dass ich stundenlang meine Musiksammlung durchforsten musste.


Ehrlich gesagt hat mich das Ergebnis und die Wirkung mehr als beeindruckt. Sofort waren die Zweifel und Ängste weg und ich wusste wieder, warum ich das alles gerade eigentlich mache, wo ich hin will und – vor allem – hatte ich das Gefühl, es wirklich schaffen zu können. Und jedes Mal, wenn ich jetzt wieder anfange zu zweifle, dann spiele ich meinen „Zielsoundtrack“ ab. Entweder stumm in meinem Kopf oder real. Der Effekt ist unbeschreiblich. Selbst in Momenten, in denen ich nicht mehr an den Film an sich glaube, schafft es die Musik, dass ich doch wieder weitermache, nicht aufgebe und Zuversicht finde.


Manchmal kann Selbstmotivation so einfach sein – probier es doch einfach selbst einmal aus!

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